Das berühmteste Lustspiel deutscher Sprache hatte im Juni 2017 Premiere.
INHALT
Ein Prozeß findet statt. Um einen Krug geht es, der zerbrochen wurde. Aber nicht auf gewöhnliche Art. Eine gewaltsame Annäherung an ein Mädchen war dem „zerscherbten Faktum“ vorangegangen. Ein junger Mann ist angeklagt, das Verbrechen begangen zu haben.
Die Gerichtsverhandlung wird von einem Richter geführt, der einen Klumpfuss hat, und auch sonst ramponiert und verwundet erscheint. Der komische Kerl agiert so unkorrekt und zweideutig, dass man meinem mag, er sei selbst der teuflische Täter. Darüber hinaus erscheint auch ein Gerichtsrat aus der Hauptstadt, um die Gerichte in der Provinz streng auf ihre Korrektheit zu überprüfen….
So beginnt das berühmteste Lustpiel deutscher Sprache. Und zeigt auf komisch-tragischeWeise eine Gesellschaft, in der alle aus verschiedenen Motiven und existentiellen Gründen vor allem auf den eigenen Vorteil bedacht sind. Zuletzt gibt es einen Täter, dem nichts anderes übrig bleibt als die Flucht zu ergreifen – gefangen im Zwiespalt seines eigenen unerlösten Triebs und der institutionellen Gerechtigkeit (Justiz).
Die Aufnahme unserer Inszenierung ist nun in voller länge auf YouTube anzusehen:
ÜBER DIE INSZENIERUNG
Die Komik, der Zerr-spiegel, der die menschlichen Intentionen/ Schwächen karikierend offenlegt, ist ein wesentlicher Bestandteil der RE-ACTORS Inszenierung.
Es gibt in unserer Inszenierung keine direkte Übertragung in die „Moderne“. Der Originaltext wurde in gemeinsamer Arbeit leicht verändert, um die Verständlichkeit zu verbessern, ohne aber ganz auf die Metrik der Kleistschen Vorlage zu verzichten.
Die Themen als „zeitlose Phänomene“ dazustellen ist eine wichtige Intention, was sich ebenfalls in den Kostümen und dem Bühnenbild ausdrückt.
WARUM SPIELEN DIE RE-ACTORS DIESES STÜCK
Kleist stellt in dem Drama – auch aufgrund mancher Namensgebung der Rollen (Adam und Eva) – einen Bezugsrahmen her, der die Frage aufwirft, ob es überhaupt möglich ist aus der politisch und religiös motivierten existentiellen Enge menschlichen Daseins einen Ausweg zu finden. In dieser Weise ist der „Zerbrochene Krug“ auch als Wegbereiter für das moderne Drama zu sehen.
Das Stück zeigt auch, wie sich im Mikrokosmos der Dorfgeschichte das Weltgeschehen widerspiegelt – und lässt sich derart auch auf unsere Gegenwart übertragen. Ein Beispiel dazu: Nicht allein durch „Fremdeinwirkung“ , sondern durch den eigenen Staat und die inhärente Korruption werden die Bürger zum „gesellschaftlichen Objekt“.
Aufführungen
1050 Wien, Hamburgerstraße 14
www.spektakel.wien, Tel: 01 929 60 79
Mitwirkende
Stefan Rapp, Gerhard Seidner , Martin Baumgarten, Berndt Udo Zantler, Benedikta Manzano, Evelin Schwaiger, Philipp Greiner, Edith Perkovits, Roman Gausterer
Regie: Thomas Declaude
Reaktionen
Ganz wunderbar
Besser als manche Profischauspieler! Ganz wunderbar! ANSCHAUEN!
Tolle schauspielerische Leistung und Inszenierung
Unbedingt empfehlenswert! Tolle schauspielerische Leistung und Inszenierung!
Toll inszeniertes Stück
Absolut sehenswert!!! Toll inszeniertes Stück mit großartiger Besetzung!
Eine intensive Darbietung
Gestern hatte ich die Möglichkeit, den zerbrochenen Krug mit den Re-Actors zu erleben. Im wahrsten Sinne des Wortes, da es nicht vorgespielt, sondern eine intensive Darbietung war! Gratuliere allen!
Ein spannender, schwungvoller Abend
Deine Textbearbeitung, die Kleists Sprache keineswegs verfälscht, sondern ihre Sinnhaftigkeit unterstreicht, hat mir sofort gefallen.
Treffsicher und unterhaltend
Ich habe den Krug schon mind. 5 x in allen möglichen Inszenierungen gesehen, aber noch nie so treffsicher und vor allem noch nie so unterhaltend. Grandios!
Großartig gespielt
Danke für die tolle Vorstellung ! Habts alle großartig gespielt und hat uns super gefallen! Freuen uns schon auf das nächste Stück!