der Wiener Humor war jüdisch …
Texte und Lieder der Zwischenkriegszeit
Der Holocaust war nicht nur ein Verbrechen von unfassbaren Dimensionen, sondern in Österreich und speziell in Wien auch so etwas wie ein kultureller Suizid. Denn die jüdische Kultur war es, die Wien einst zur „Welthauptstadt des Geistes“ machte. Die Dichter/innen, Sänger/innen und Komödianten/ innen der Wiener Seele wurden ermordet oder vertrieben.
Gerade jetzt, wo Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wieder gras- sieren, wollen die RE-ACTORS wenig bekannte Lieder und Texte jüdischer Künstler/innen der Zwischenkriegszeit vor der Vergessenheit bewahren. Der so eigene Humor, den die Juden oft, und sogar in größter Not, als Über- lebensstrategie entwickelt haben, ist dabei vielleicht wichtigstes Zeugnis großartiger Kreativität.
BENEDIKTA MANZANO
THOMAS DECLAUDE
ANEL AHMETOVIC (Akkordeon)
23. Februar 2024
20.00 Uhr
Theater Westliches Weinviertel
Bahnstraße 201, 2042 Guntersdorf
Kartenreservierungen: 02951 2909 und tww.at
15. März 2024
19.30 Uhr
Café Korb
Brandstätte 9, 1010 Wien
Kartenreservierungen: declaude@theaterreisen.info
Karten: € 20.-
Reaktionen
Eine herzzerreißende, hervorragende Performance,…
… tief und wahrhaftig. Ich war gebannt von Benedikta Manzanos mimischen Verwandlungen und ihrem und Thomas Declaudes Zugang zu den Inhalten. Es ist spürbar, dass die Innigkeit der Darstellungen aus vielen Jahren der Betroffenheit und Beschäftigung damit gewachsen ist. Auch der Musiker war wundervoll. Ich fand schön, dass der Abend zugleich getragen war von einer angenehmen Leichtigkeit während der Passagen der Moderation.
Intim und weltoffen
An diesem intimen und weltoffenen Abend bekommen einige der jüdischen KünstlerInnen und Intellektuellen des früheren Wiens wieder Stimme und Atem, werden hörbar und spürbar, werden ein bisschen lebendig. Ein breitgefächertes und kurzweiliges Programm von klugen, berührenden und humorvollen Texten und Liedern. Die drei vielseitigen und so wunderbaren KünstlerInnen Manzano, Declaude und Ahmetovic machen es möglich. Der Abend hat bei mir beseelte, traurige, schmunzelnde und dankbare Spuren hinterlassen.